Ist Dachpappe für das neue Gartenhaus ausreichend, oder wären elegante Dachschindeln, Ziegel, Schieferplatten oder sogar Blech die bessere Wahl? Die Auswahl an Möglichkeiten ist heute vielfältig – nicht nur für ein dichtes, sondern auch für ein ästhetisch ansprechendes Dach. Wir stellen Ihnen Beispiele der gängigsten Materialien vor. 

1. Klassische Dachpappe  

Noch vor nicht allzu langer Zeit war Dachpappe das bevorzugte Material für die Eindeckung von Gartenhäusern, Gerätehäusern und Lauben. Dieses kostengünstige Material besteht aus mit Bitumen getränkter Pappe und dient auch oft als Feuchtigkeitssperre in Bauteilen. Um die Abriebfestigkeit und UV-Beständigkeit zu verbessern, werden grobkörniger Sand, feiner Kies oder Schiefersplitter in die Oberfläche eingearbeitet. Dennoch ist Dachpappe nicht dauerhaft witterungsbeständig – die Sonne setzt ihr mit der Zeit zu, und im Sommer kann es darunter ziemlich heiß werden. Daher wird Dachpappe heutzutage nur noch selten als alleinige Dacheindeckung verwendet, obwohl sie durchaus optisch ansprechend sein kann.

Dachpappe eignet sich gut zur Dacheindeckung Ihres Gartenhauses

Dachpappe, die in flexiblen, großformatigen Bahnen oder Rollen geliefert wird, wird überlappend quer zur Dachneigung verlegt und mit speziellen Dachpappennägeln oder Heftklammern an der Dachschalung befestigt. Es ist auch möglich, mehrere Schichten übereinander zu legen und mit einer Mischung aus Bitumen und Klebstoff zu verbinden, um die Lebensdauer zu erhöhen. Dennoch empfiehlt es sich, Eindeckungen mit Dachpappe regelmäßig auf ihre Dichtheit zu überprüfen und gegebenenfalls Reparaturen durchzuführen. 

Gut zu wissen:

Dachpappe wird meist auf Flachdächern ab 3 Grad Neigung verlegt, kann aber auch auf steileren Dachformen befestigt werden, beispielsweise auf einem Satteldach. Sie dient häufig als Ersteindeckung, auf die eine haltbarere oder optisch ansprechendere Dacheindeckung aufgebracht wird. 

2. Bitumendachschindeln: leicht zu montieren und wetterbeständig

Bitumenschindeln sind heutzutage die am häufigsten verwendete Dacheindeckung für Gartenhäuser aus Holz – bei Saunafässern sind sie sogar direkt im Lieferumfang enthalten. Sie bestehen aus einer Glasvlies-Trägerschicht, die beidseitig mit Bitumen durchtränkt ist, und einer Oberfläche aus gefärbtem Mineralgranulat. Die Dachschindeln lassen sich leicht zuschneiden, sind flexibel, leicht und dennoch äußerst robust, wasserfest und wetterbeständig. Sie widerstehen sowohl Frost als auch extremen Temperaturen, und dank des Mineralgranulats bieten sie eine hohe UV-Beständigkeit. Darüber hinaus sorgen sie für eine gute Geräuschdämmung, was besonders bei starkem Regen von Vorteil ist. 

Eine Dachneigung ab ca. 15 Grad und darüber ist ideal für den Einsatz von Bitumen-Dachschindeln. 

3. Dachpfannen - damit die Optik zum Wohnhaus passt   

Neben der traditionellen Dachpappe und den vielseitigen Bitumenschindeln können Gartenhäuser auch mit Materialien gedeckt werden, die man von Wohnhäusern verwendet. Wie zum Beispiel die verbreiteten Dachpfannen – ein Sammelbegriff für Dachsteine (aus Beton), Dachziegel (aus gebranntem Ton) und ähnliche pfannenförmige Elemente aus Kunststoff oder Metall. Wenn das Wohnhaus und die umliegenden Gebäude mit Dachpfannen gedeckt sind, bietet es sich an, auch das Gartenhaus mit einem solchen Dach einzudecken. Vorausgesetzt, die Wandstärke ist stabil genug dafür.

Eine Dachneigung von mindestens 28 Grad wird als Minimum empfohlen. Die ideale Dachneigung für Dachpfannen liegt in der Regel zwischen 30 und 45 Grad. Dieser Neigungsbereich gewährleistet eine optimale Wasserableitung und Haltbarkeit des Daches. Es gibt jedoch auch spezielle Pfannenarten, wie Flachdachpfannen, die für niedrigere Neigungen ab etwa 10 bis 15 Grad geeignet sind.

 

Gut zu wissen:

Für ein Gartenhaus, das mit schweren Dachpfannen gedeckt werden soll, ist eine stabile Wandstärke entscheidend, um die zusätzliche Last sicher tragen zu können. Eine Wandstärke von mindestens 44 mm wird empfohlen, wenn Sie Dachpfannen verwenden möchten. Bei größeren Gartenhäusern oder wenn Sie zusätzliche Stabilität wünschen, sind Wandstärken von 50 mm oder mehr ideal. 

Bereits in der Planungsphase sollte die Dachlast ermittelt und auf das gewünschte Gartenhaus abgestimmt werden. Häufig ist es notwendig, das Dach zu verstärken. 

 

4. Dichtungsbahnen – für alle Flach- und Pultdach-Gartenhäuser 

Bisher haben wir Dachabdeckungen für stark geneigte und steile Dächer vorgestellt. Nun widmen wir uns den modernen Flachdächern bzw. flach geneigten Dichtungsbahnen sind kaltselbstklebende Bahnen mit einer Aluminium-Oberfläche und besonders hoher Klebekraft. Sie sind als Zubehör für viele Flachdach-Gartenhäuser erhältlich und werden in Stückzahlen angeboten, die genau auf die jeweilige Dachgröße abgestimmt sind. Die Verarbeitung ist unkompliziert, sicher und zügig durchführbar. Die farbbeschichtete Aluminium-Oberfläche bietet dabei einen hervorragenden Schutz vor UV-Strahlung und anderen Umwelteinflüssen.

Da das Zuschauen manchmal informativer ist als viele Worte, empfehlen wir unser Schritt für Schritt Video zum Verlegen von selbstklebenden Dichtungsbahnen: 

 

5. Trapezbleche – eine interessante Alternative 

Trapezbleche haben sich aufgrund ihrer zahlreichen vorteilhaften Eigenschaften zu einer beliebten Wahl für Dach- und Fassadenkonstruktionen entwickelt. Im Gegensatz zu herkömmlichem Wellblech zeichnen sie sich durch deutlich höhere Festigkeit, Tragfähigkeit und Langlebigkeit aus. Ihre leichte Bauweise erleichtert nicht nur den Transport, sondern ermöglicht auch eine schnelle und kosteneffiziente Montage, was vor allem bei großflächigen Projekten von Vorteil ist.

Zusätzlich bieten Trapezbleche durch verschiedene Beschichtungen wie Kunststoff, Zink oder Aluminium hervorragenden Korrosionsschutz. Diese Schutzschichten sorgen nicht nur für eine lange Lebensdauer des Materials, sondern erleichtern auch die Pflege und Reinigung, da Schmutz und Ablagerungen auf der glatten Oberfläche nur schwer haften können.

Darüber hinaus sind Trapezbleche in verschiedenen Farben und Profilformen erhältlich, wodurch sie sich ästhetisch an unterschiedliche architektonische Stile anpassen lassen. Dies macht sie zu einer flexiblen und vielseitigen Lösung für moderne Bauprojekte – auch im eigenen Garten.

Mehr Informationen zum Thema? Lesen Sie den Artikel: Gartenhaus-Dach mit Trapezblech decken: So geht’s!

Wir hoffen, Sie mit dieser Vorstellung der verschiedenen Dacheindeckungen inspiriert zu haben!