27.05.2024

Was muss beim Fundament beachtet werden?

Die Größe und Art des Fundaments hängen von der Art des zukünftigen Gartenhauses ab: Während ein kleiner Geräteschuppen bereits auf einer befestigten Kiesfläche oder einem ebenen Pflaster auskommt, erfordern massivere Holzhäuser ein stabiles Fundament, entweder in Form eines Streifen- oder Punktfundament oder einer Betonplatte. 
Ist ein Fundament für jedes Gartenhaus notwendig? Viele stellen sich diese Frage angesichts des aufwendigen Baus eines Betonfundaments. Dieser Ratgeber informiert darüber, welche Gartenhäuser ohne Fundament auskommen können und welche Alternativen es gibt, um dennoch die benötigte Stabilität sicherzustellen.

Gartenhaus ohne Fundament – geht das?

Dass ein Gartenhaus ohne Fundament häufig nachgefragt wird, liegt nicht nur am hohen Bauaufwand. Es gibt andere wichtige Gründe oder zwingende Vorgaben, die ein Betonfundament ausschließen:


1. Regelungen in Kleingärten:

In den meisten Kleingärten, die dem Bundeskleingartengesetz unterliegen, sind Betonfundamente mittlerweile verboten. Dies liegt zum einen an der unerwünschten dauerhaften Bodenversiegelung aus ökologischen Gründen, und zum anderen daran, dass ein Betonfundament die Gestaltungsfreiheit für Nachpächter erheblich einschränkt.


2. Vorgaben für genehmigungsfreie Gartenhäuser:

In einigen Bundesländern und Gemeinden dürfen Gartenhäuser, die ohne Baugenehmigung errichtet werden dürfen, nicht auf einem dauerhaften Betonfundament stehen.


3. Steuervorteile für Selbstständige:

Ein Gartenhaus, das ganzjährig als Arbeitszimmer genutzt wird, kann von Selbstständigen als „bewegliches Wirtschaftsgut“ steuerlich abgesetzt werden. Damit es als „beweglich“ gilt, darf es jedoch nicht auf einem festen Betonfundament stehen, sondern muss sich ohne Rückstände im Boden abbauen und wieder aufbauen lassen.
Es überrascht daher nicht, dass das „Gartenhaus ohne Fundament“ häufig gesucht wird. Selbst wenn keine zwingenden Gründe gegen ein Betonfundament sprechen, erscheint der absehbare Aufwand für viele Hobby-Gärtner abschreckend: Boden ausheben, begradigen und verdichten, Schalung anbringen, Kiesschicht einfüllen und verdichten, Frischbeton in Schichten einfüllen, Stahlmatten als Armierung dazwischen – das ist oft zu viel für den Hobbygärtner.

 

Die Funktionen eines Fundaments

Ob ein Gartenhaus ohne aufwendiges Fundament auskommt, hängt davon ab, ob dessen Funktionen am Stellplatz entbehrlich sind oder durch andere Konstruktionen ersetzt werden können.

Es gibt glücklicherweise Alternativen, die für ein Gerätehaus ausreichend sein können:


1. Verdichteter Erdboden:

Kleine Geräteschuppen können auch auf verdichtetem Erdboden stehen. Eine feste Kiesschicht als Untergrund ist jedoch zu empfehlen, um dem Schuppen ausreichend Halt zu geben. So bleibt der Boden auch bei eindringender Feuchtigkeit stabil und man steht nicht gleich im Schlamm.


2. Pfostenträger:

Kleine, leichte Gartenhäuser in Ständerbauweise können mittels Pfostenträgern (Einschlaghülsen) errichtet werden, die in verschiedenen Größen erhältlich sind. Diese werden in den Boden eingeschlagen und dienen als Verankerung für die Ständer des Gartenhauses.
Ein extra Fundament erübrigt sich auch, wenn ein Gartenhaus auf einer ebenen, bereits asphaltierten oder gepflasterten Fläche errichtet wird.

 

Was leistet ein Fundament bei einem Gartenhaus aus Holz?

1. Ebene Fläche:

Das Fundament sorgt für eine ebene Stellfläche, da Naturboden in der Regel nicht eben ist. Steht das Gartenhaus schief, kann es sich verziehen und wird weniger haltbar.


2. Schutz vor Feuchtigkeit:

Das Fundament schützt vor aufsteigender Nässe. Ohne diesen Schutz können gelagerte Gegenstände nicht dauerhaft trocken bleiben.

3. Lastverteilung:

Ein Fundament verteilt die Lasten des Gartenhauses gleichmäßig. Es verhindert, dass die horizontalen und vertikalen Lasten langfristig zu unregelmäßigen Bodensenkungen führen.
Diese wichtigen Funktionen sind unverzichtbar, wenn man lange Freude an seinem Gartenhaus haben möchte. Das bedeutet jedoch nicht, dass immer eine aufwendige Betonplatte erforderlich ist. Schließlich ist ein Gartenhaus aus Holz viel leichter als ein Haus aus Stein, für die Betonfundamente ursprünglich gedacht waren. Lange Zeit gab es einfach keine Alternativen. 

Sehr kleine Garten- und Gerätehäuser: Fundament nicht immer notwendig

Sehr kleine Garten- und Gerätehäuser benötigen für ihre Stabilität nicht zwingend ein Fundament, sofern der Boden eben ist. Aufgrund ihres geringen Gewichts spielt die Lastverteilung keine große Rolle. Trotzdem profitieren sie von einem Fundament oder einer gleichwertigen Alternative, da die Problematik der aufsteigenden Feuchtigkeit bleibt. Holz sollte nicht direkt auf der Erde stehen, selbst wenn die Basishölzer des Gartenhauses vorimprägniert sind (wie bei den Bausätzen von Finnhaus Wolff üblich). 

Ein Kiesbett als Fundament-Alternative

Für kleine Geräteschuppen oder Gartenschränke reicht oft eine dicke Kiesschicht aus. Diese sorgt für eine gute Drainage und erhält die Stabilität des Bodens langfristig. Das Kiesbett sollte etwas größer als die Standfläche des Schuppens sein, um rundherum einen ausreichenden Abstand zur Erde zu gewährleisten.
Um ein Gerätehaus auf einem Kiesbett zu errichten, muss zunächst der Boden ausgehoben und geebnet werden. Dabei sind Wurzeln und Steine zu entfernen. Für die Tiefe der Kiesschicht werden mindestens 10 cm empfohlen, besser sind jedoch 20 cm. Nach dem Einfüllen sollte der Kies noch leicht verdichtet werden.

Einfach machbar: Wegeplatten als Fundament

Das Fundament aus Wegeplatten ist die einfachste Alternative zu einem aufwendigen Betonfundament. Es lässt sich mit vergleichsweise geringem Aufwand bauen und ist ausreichend für kleine, leichte Geräteschuppen und Gartenhäuser. Auch Gewächshäuser können auf solchen Fundamenten errichtet werden.

Einige Kunden haben auch größere Gartenhäuser erfolgreich auf korrekt verlegten Wegeplatten-Fundamenten errichtet. Letztlich hängt die Entscheidung für diese Variante von der individuellen Risikobewertung ab.
Geeignete Wegeplatten haben Größen von 30 x 30 cm, 40 x 40 cm oder 50 x 50 cm und sind mehrere Zentimeter dick. Sie können keine großen punktuellen Belastungen tragen, da sie sonst brechen würden. Um die Platten stabil und eben zu verlegen, muss zunächst eine etwa 30 cm tiefe Grube ausgehoben werden, die anschließend mit einer Schotter- und einer Kiesschicht gefüllt wird. Diese Schichten sind zu verdichten (eine Rüttelplatte kann im Baumarkt ausgeliehen werden). Danach werden die Wegeplatten verlegt und abschließend mit Sand eingeschlämmt. Eine Schicht Zierkies um das Gartenhaus herum schützt vor Spritzwasser.

 

Einfach einschrauben: Das Schraubfundament

Diese immer beliebter werdende Fundamentart verwendet große Fundamentschrauben, die in den Boden gedreht und mit einem hölzernen Fundamentrahmen verbunden werden. Dieser Rahmen stabilisiert die Schrauben und schafft eine stabile Basis. Diese Art des Fundaments erfüllt am besten die Anforderungen an einen „rückstandsfreien Abbau“. Es eignet sich auch für größere Gartenhäuser, allerdings sollte der Aufbau in diesem Fall besser von Fachleuten mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden.

 

Voraussetzungen und Vorteile des Schraubfundaments

Der Boden muss kompakt und gut verdichtet sein. Steine, massive Wurzeln und Bauschutt sind als Untergrund ungeeignet.
Wenn der Boden geeignet ist, bietet das Schraubfundament eine elegante, material- und arbeitssparende Lösung, die zudem leicht rückbaubar ist. Der Boden wird nur an wenigen Punkten berührt, es findet keine Versiegelung statt, was die Umwelt schont. Durch den kleinen Abstand zwischen Boden und Fundamentrahmen entstehen keine Schäden durch Feuchtigkeit und Schimmel. Leichte Gefälle im Boden können mithilfe der Schrauben ausgeglichen werden.
Beim Aufbau des Gartenhauses werden dessen Basishölzer quer zu den Bodenlatten des fertigen Fundamentrahmens montiert, als sogenannte „Konterlattung“. Kein „klassisches“ Fundament kann so schnell errichtet werden wie das Schraubfundament.
Schauen Sie sich auch gerne unseren Artikel zum Thema Fundamente an, dort zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie es richtig gemacht wird.

Schritt für Schritt zum soliden Fundament 

Mit diesen Schritten stellen Sie ein solides ,Fundament für Ihr Gartenhaus her, das eine stabile und dauerhafte Basis bietet.


1. Standort bestimmen:

Wählen Sie einen geeigneten Standort für Ihr Gartenhaus aus, der eben und gut zugänglich ist.


2. Markieren Sie die Grundfläche:

Verwenden Sie Pfähle und Schnüre, um die Umrisse der Grundfläche Ihres Gartenhauses zu markieren.


3. Aushub vornehmen:

Graben Sie die Grundfläche entsprechend der erforderlichen Tiefe und Größe des Fundaments aus. Die Tiefe hängt von der Art des Fundaments und den örtlichen Bodenbedingungen ab.


4. Boden vorbereiten:

Glätten Sie den Boden und entfernen Sie eventuelle Unebenheiten, Steine oder Wurzeln. Verdichten Sie den Boden, um eine stabile Basis zu schaffen.


5. Fundamentmaterial wählen:

Entscheiden Sie sich für das geeignete Fundamentmaterial, je nach Art des Gartenhauses und den örtlichen Bedingungen. Dies kann gerüttelter Kies, Beton für ein Streifenfundament, , Pflaster, Betonpfeiler für ein Punktfundament oder Pfähle für ein Pfahlfundament sein.

6. Form erstellen:

Bauen Sie eine Holzform entsprechend den Abmessungen des Fundaments. Stellen Sie sicher, dass die Form gerade und eben ist.


7. Fundament gießen:

Gießen Sie das Fundamentmaterial in die vorbereitete Form. Achten Sie darauf, dass das Material gleichmäßig verteilt ist und alle Ecken und Kanten gut ausgefüllt sind.


8. Abbindezeit einhalten:

Lassen Sie das Fundament entsprechend den Anweisungen des Herstellers aushärten. Dies kann je nach Material und Witterungsbedingungen einige Tage dauern.


9. Überprüfen Sie die Ebene:

Überprüfen Sie nach dem Aushärten des Fundaments die Ebene und Richtigkeit. Korrigieren Sie gegebenenfalls etwaige Unebenheiten.


10. Bauen Sie Ihr Gartenhaus auf:

Sobald das Fundament vollständig ausgehärtet ist und überprüft wurde, können Sie mit dem Aufbau Ihres Gartenhauses beginnen. Befolgen Sie hierzu die Anweisungen des Herstellers für den Aufbau.